Fragen zum Fasten
Ist Fasten gefährlich?
Das Fasten ist nicht gefährlich, sondern stellt unter medizinischer Betreuung eine wirksame Therapie bei Stoffwechselerkrankungen und Risikofaktoren dar (Übergewicht, Bluthochdruck) und zeigt starke Wirkungen bei Rheuma, Asthma, Allergien, Migräne, um nur einige Indikationen zu nennen. Außerdem bietet Fasten eine Selbsterfahrung in geistig-spiritueller Hinsicht.
Ist Fasten zur Gewichtsreduktion geeignet?
Männer zwischen 30 und 40 und Frauen nach der Menopause tendieren zur Gewichtszunahme – Fasten kann dies unterbrechen. Viele Menschen halten durch Fasten ihr Normalgewicht oder wirken einer Tendenz zum Übergewicht durch regelmäßiges, fachkundig geleitetes Heilfasten entgegen. Beim Fasten ist Fett der Hauptbrennstoff und nicht Eiweiß – und zwar von Anfang an. Es ist aber richtig, dass beim Fasten auch Eiweiß abgebaut wird, zum Teil aus den Muskelzellen.
Allerdings sind die Muskelzellen in der Lage Eiweiß abzugeben ohne dadurch zu Grunde zu gehen. Es handelt sich bei diesem Eiweißabbau um ein reversibles Phänomen, das bei einigen Krankheiten sogar eine therapeutische Wirkung haben kann.
Eine anfängliche Wasserausscheidung kommt beim Fasten sowie bei den meisten Diäten vor. Einerseits ist diese auf den Verlust des an Glykogen und Eiweiß gebundenes Wasser zurückzuführen, anderseits auf die spezifische entsalzende und entwässernde Wirkung des Fastens. Im Fall von Bluthochdruck und Ödemen wirkt sich das äußerst positiv aus.
Verliert der Herzmuskel Eiweiß?
Wie bereits erwähnt ist der Verbrauch geringer Eiweißmengen beim Fasten keineswegs unphysiologisch. Bei methodisch richtigem Fasten nimmt die Leistungsfähigkeit der Muskulatur auch der Herzmuskulatur- zu (dies noch mehr, wenn fastenbegleitend ein adäquates Bewegungsprogramm durchgeführt wird. Die Fastenden fühlen sich in der Regel zunehmend fitter, können sich leichter bewegen und steigen kontinuierlich in leistungsstärkere Gruppen auf (z.B. Wandern / Gymnastikgruppen)
Aus dem Tierreich ist bekannt, dass Zugvögel, die z.B. über die Sahara fliegen, trotz extremer körperlicher Aktivität weder trinken noch fressen. Es wurde festgestellt, dass sie dabei nicht nur Muskeleiweiß aus den Flügeln, sondern auch aus dem Herzmuskel ( ca 20%) ohne Schwächung der >Leistungsfähigkeit abbauen. Wie ist das zu verstehen? Ganz einfach – der Vogel wird mit jedem Fastentag leichter und benötigt deshalb für die gleiche Leistungsfähigkeit weniger Muskelmasse.
Nimmt man nach dem Fasten wieder zu?
Menschen, die sich mit „Junk-Food“ (viel Fett, viel Zucker) und Alkohol ernähren und sich wenig bewegen. Nehmen im allgemeinen wieder zu – und zwar über das Ausgangsgewicht hinaus – unabhängig davon, ob die Gewichtsreduktion durch Fasten,Proteindiäten, FDH oder sonstige Methoden herbeigeführt wurde. Entscheidend für die Erhaltung des niedrigen Gewichts ist die Änderung des Lebensstiles in Bezug auf Ernährung und Bewegung und das Anstreben eines emotionalen Gleichgewichts ohne Kompensation durch Nahrungsmittel oder Alkohol ; Kunst , Kreativität, Natur, harmonische Beziehungen und Spiritualität werden von Buchinger für die Diätetik der Seele empfohlen
Aus der Statistik der Fastenklink am Bodensee wurden die Daten von Patienten untersucht, die 10 mal oder mehr gefastet haben. Dabei zeigte sich, dass der Jo-Jo Effekt nicht eingetreten ist: Nach 10 maligem Fasten – etwa einmal pro Jahr wie die Traditionen empfehlen – hatten 1/3 der Probanden weniger Gewicht als am Anfang des ersten Fastens, bei 1/3 der Probanden lag das Gewicht ungefähr beim Ausgangsgewicht und bei 1/3 konnte die Gewichtszunahme trotz regelmäßigem Fastens nicht gestoppt werden, jedoch war die Gewichtszunahme nicht erheblich.
Kann es beim Fasten zu schmerzhaften Gichtanfällen kommen?
Im medizinisch geleiteten Fasten sind Gichtanfälle sehr selten. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr, die Beachtung der elementaren Fastenregeln sowie die Beobachtung der Laborwerte und bei – Bedarf – Gabe eines Präparates bei Risikopersonen verhindern Gichtanfälle
Wie wirken sich die Flüssigkeits und Mineralverluste beim Fasten aus?
Unphysiologische Mineralienverluste ( Natrium und Kalium) werden beim Fasten durch körpereigenen Sparmechanismen verhindert. Darüber hinaus führen die Fastenzusätze in Form von frischen Obst und Gemüsesäften dem Körper Kalium und Mineralien zu . Dennoch können einige der folgenden Symptome gelegentlich auftreten: zu niedriger Blutdruck , Schwindel , Kopfschmerzen , Müdigkeit, trockene Haut und Schleimhäute, Mundgeruch und erhöhtes Kälteempfinden. Die genannten Symptome verschwinden aber meist spontan oder sind leicht durch naturkundliche Anwendungen zu beheben: Trinken von Schwarztee, Honig, warme Anwendungen ( Bäder, Wickel) Kneipp Anwendungen, körperliche Aktivität und die Förderung der Ausscheidungsvorgänge über Darm ( Einläufe) Nieren, Haut und Lungen. Viele Fastende sind völlig beschwerdefrei, und die meisten empfinden beim Fasten ein zunehmendes körperliches und geistige Wohlbefinden